Europa - auch östlich von Deutschland? – Ja, klar!
15.06.2017
Der Bus brachte alle nach Pszczyna vor das Schloss der Familie Pleß, wo das Wiedersehen mit den polnischen Austauschpartnern stattfand, verbunden Freudentränen und Schulterklopfen, Begeisterung bei strahlender Sonne!
Nach der gemeinsamen Besichtigung des Schlosses konnten die deutschen Gäste die traditionellen Gerichte der polnischen Küche kosten: Gänsebraten auf Dinkelgraupen mit Rote Beete. Auf jeden Fall schmeckt es anders als die bereits bekannten und geschätzten Pierogi oder als eine Pizza.
Angekommen in Chorzów empfingen die Gastfamilien ihre jungen Gäste ganz herzlich und nach wenigen Minuten waren alle mit ihren Gastgebern verschwunden.
Der zweite Tag war der Kennenlerntag. Die Gäste aus Iserlohn wurden feierlich im Rathaus vom Bürgermeister empfangen, sie besichtigten die Schule, lernten die Freunde ihrer Austauschpartner kennen und verbrachten einen gemeinsamen Nachmittag. Dabei gab es viel zu erzählen und zu erklären.
Während die Schüler gemeinsam die polnische Schule besichtigten, setzten sich die beiden Schulleiter mit dem Austausch-Team zusammen, um sich kennenzulernen und vor allem um neue Weg für den deutsch-polnischen Austausch aufzuzeigen, der durch die spontane Schulreform in Polen erneut neue Wege einschlagen muss. Herr Schmoldt informierte sich über die neuen Bedingungen und bekräftigte seine Unterstützung des Austausches für die Zukunft auf der Basis der bisherigen guten Zusammenarbeit (Der Schulleiter Herr Schmoldt zeigte Verständnis für die neuen Herausforderungen der deutsch-polnischen Zusammenarbeit, lobte die sehr gute bisherige Zusammenarbeit beider Schulen und bekräftigte seine Unterstützung für die Zukunft.)
In den nächsten Tagen entdeckten die jungen Gäste aus Iserlohn auch Breslau – die Kulturhauptstadt Europas 2016. Schade nur, dass dieser Besuch von den tropischen Temperaturen beeinträchtigt wurde. Keiner hatte wirklich Freude daran, bei 35o C die wunderschöne Stadt zu entdecken. So stellte sich der Zoo Besuch als angemessener Programmpunkt heraus.
Am Mittwoch konnten die Stenner Schüler bei dem kurzen Besuch des Schlesischen Museums in Kattowitz die unfassbare Geschichte der Schlesier entdecken, gar zum ersten Mal davon lesen und hören.
Als Ausgleich zu dem Kulturprogramm hatten sich polnischen Schüler für ihre Partner etwas Besonderes ausgedacht: sie bildeten Teams bei gemeinsamen Laser-Spielen und tobten sich in einer Sporthalle aus, wo sie viele Sportarten ausprobieren konnten.
Am letzten Tag war der Abschied für alle sehr schwer. Tränen flossen und Fragen nach einem Wiedersehen häuften sich.
Hier noch einige Kommentare der Teilnehmer:
Maxi: „Der Austausch mit Polen hat mir richtig gut gefallen. Dieser Austausch ist etwas Besonderes, auch wenn er in ein Land führt, dessen Sprache wir nicht im Lehrplan haben, weil der Sinn eines Austausches ja darin liegt, die Kultur des anderen Landes kennenzulernen. […] Polen hat sehr viel zu bieten, auch wenn Polnisch keine "Weltsprache" ist, so hat das Land sehr viel Geschichte zu bieten.
Mir hat es gefallen, dass wir so viele Städte in kurzer Zeit besuchten und am besten fand ich die Freizeit mit Laser Tec.“
Lennart nennt viele Aspekte, die diesen Austausch für ihn wertvoll machen: Durch den Austausch mit Polen lernte ich nicht nur an meinen sozialen Kompetenzen zu arbeiten, sondern konnte tiefer in die Kultur von Polen eintauchen. Dieser Austausch bringt auch viele weitere Erfahrungen mit sich. Ich bin eine Woche weit entfernt von meinen Eltern und erlerne immer mehr Selbstständigkeit. Ich lernte intensiv ein anderes Familienleben kennen. Ebenfalls war es sehr interessant die traditionelle Küche eines anderen Landes kennenzulernen.“
Vincent äußert ganz klar: „Die Idee ,dass man nur einen Austausch machen soll, bei dem man die Sprachkenntnisse verbessern kann, würde bei mir auf keine Zustimmung treffen, da ich finde, dass der Kontakt zu jedem europäischen Land wichtig ist, und zwar genauso wichtig wie zu Ländern, in denen eine bekannte und wichtige Sprache gesprochen wird. Zudem ist Polen ein Nachbarland von uns, und zu diesen Ländern sollte man den Kontakt und die Kommunikation der Jugendlichen auf jeden Fall herstellen und aufrecht erhalten, da diese später zusammen über die Zukunft Europas bestimmen müssen, ob man will oder nicht. Außerdem hatte Polen in der Vergangenheit einiges mit uns zu tun, sowohl positiv als auch negativ. Würde also die Zusammenarbeit mit Polen und allen anderen Ländern wegfallen, so würde viel von der deutschen Geschichte verloren gehen und in Vergessenheit geraten.“
Quentin, unser französischer Austauschschüler meinte auf die Frage: „Was ist Polen für mich?“
„Polen ist ein Land für mich, wo es viele Museen gibt, weil es ein Land mit interessanter Geschichte ist. Das ist ein schönes Land und es ist sehr gut erhalten. Mit einer schönen Architektur aus der Mischung traditioneller und moderner Architektur! Es gibt viele alte Gebäude. Polen ist das Nachbarland von Deutschland. Ich habe viel über den Zweiten Weltkrieg dazugelernt. Wegen der einen Woche in Polen, weiß ich jetzt mehr darüber als aus 5 Jahren Unterricht in der Schule.“