Zeitzeugengespräch mit Sally Perel
22.06.2016
Salomon „Sally“ Perel ist ein Zeitzeuge des Nationalsozialismus und erzählte uns, den Schülerinnen und Schülern der Stufen 9 bis 11 des Gymnasiums An der Stenner am Freitag, den 17.06. von 12 bis 14 Uhr, seine Geschichte.
Es begann damit, dass der Zweite Weltkrieg ausbrach, deshalb musste er aus seiner neuen Heimat Polen von seinen Eltern flüchten um die Chance zum Überleben zu nutzen. Als deutsche Truppen sein sowjetisches Dorf, in das er geflüchtet war, einnahmen, musste er eine falsche Identität annehmen, von nun an begleitete ihn jeden Tag die Vorstellung als Jude entdeckt zu werden. Vier Jahre verbrachte er in einem Internat der Hitlerjugend in Braunschweig. „Die vielen Jahre, die ich in der Hitlerjugend erlebt habe, waren für mich viele Ewigkeiten.“
Sally Perel berührte viele Schülerinnen und Schüler von uns auf eine emotionale und zugleich humorvolle Art und Weise. Er beeindruckte uns mit seiner Offenheit über dieses schwierige Thema und durch seine Ehrlichkeit, die er uns gegenüber aufbrachte. Fasziniert hörten alle zu und wurden von ihm und seinen Erlebnissen gefesselt. Sally bekam als Dank eine Menge Respekt für den Mut, mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen und viel Applaus für seine berührende Vergangenheit.
Abschließend konnten Fragen gestellt werden, wie zum Beispiel das Leben seiner Schwester verlief, die im Gegensatz zu Sally und seinem Bruder statt zu fliehen zunächst bei den Eltern blieb und später auf einem Todesmarsch erschossen wurde. Und wer seine Geschichte weiter verinnerlichen wollte, konnte sich sein Buch „Ich war Hitlerjunge Salomon“ kaufen oder den Film. Sally Perel versprach auch jedem, das Buch zu signieren und nahm sich sogar Zeit für Bilder.
Sein Wunsch für die Zukunft ist, dass „solche Gräueltaten nie wieder in Deutschland und nie wieder im Namen des deutschen Volkes geschehen.“
Julia Trenkel, Q1