Europatag 2016 – Schülerinnen und Schüler befassen sich mit aktuellen Themen: „In Vielfalt geeint! – Zerbricht die EU?!“
08.05.2016
Am 02.05.2016 hat unsere Schule am Europatag der Europaschulen teilgenommen. Schülerinnen und Schüler analysierten die momentanen Reizthemen der WU und bekamen ganz neue Eindrücke.
Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse gewannen ganz neue Erkenntnisse, als sie am Europatag (den 02.05.2016) teilnahmen. In diesem Jahr bezog sich unsere Schule auf die aktuellen Reizthemen der EU, mit einer kritischen Hinterfragung „Zerbricht die EU?!“ des Mottos der EU „In Vielfalt geeint!“ wurden insgesamt acht Projekte von einigen Lehrerinnen und Lehrern den Schülerinnen und Schülern der Stufe 9 angeboten.
Nach einer gemeinsamen Eröffnung in der Pausenhalle durch Herrn Schmoldt konnte die Projektarbeit beginnen: Egal, ob durch eine Bildbetrachtung oder eine erste Recherche, eine Problemfrage für den Tag musste her. Außerdem war zu beobachten, dass es trotz der eigentlich deutschlandweiten schlechten Umfragewerte für die EU, einiges an Vorwissen in den unterschiedlichen Projektgruppen gab, was die Klassenkameraden in einem ganz neuen Licht darstellte. Es waren die Weichen für einen spannenden Tag gestellt.
Im ersten Projekt wurde sich mit den Architekturstilen in Europa beschäftigt und schnell war klar, dass da mehr ist, was uns eint, als uns trennt. Eine große Wandzeitung wurde erstellt, so dass auch alle Mitschüler diese verbindenden Elemente sehen konnten.
Die zweite Gruppe war da durchaus kontroverser, es wurde sich mit dem Thema „Brexit?!“ beschäftigt. Nach einer umfangreichen Recherche und einer Einarbeitung in das viel diskutierte Demokratiedefizit der EU wurden die verschiedenen Argumente für und gegen den Verbleib Großbritanniens in der EU analysiert und diskutiert.
Ist das vereinte Europa vielleicht gar nichts Neues? Diese Frage stellte sich die dritte Projektgruppe und zog historische Vergleiche zum Römischen Reich. Wie konnte damals das Zusammenleben der Menschen mit so vielen unterschiedlichen Strömungen und Identitäten gelingen? Gibt es vielleicht ein paar Ideen, die man auf die heutige Zeit übertragen könnte? Verbindungen konnten einige entdeckt werden, die Beurteilung der Chancen und Risiken überließ die Gruppe dann allen Interessierten bei der Präsentation am Dienstag selbst – Mitdenken macht Schlau!
In der vierten Gruppe wurde fleißig Kartenmaterial analysiert, um herauszufinden, warum es eigentlich einheitliche Fluchtrouten gibt und wo die unterschiedlichen Krisenherde liegen, zum einen die, aus denen man flüchtet wie Syrien und Afghanistan und zum anderen die Krisenherde, die sich durch die Fluchtrouten erst ergeben. Hier wurden die Ergebnisse auf Plakaten zusammengetragen, so dass auch die Mitschüler einiges neues entdecken konnten.
Die fünfte Projektgruppe hatte sich auf den Weg nach Hemer zur Zentralen Unterbringungseinheit gemacht, also der Franziskus Flüchtlingsunterkunft der Malteser. Frau Schinella, die stellvertretende Leiterin der Unterkunft, informiert nicht nur über die Arbeit der Malteser, sondern schilderte eindringlich die Situation der Flüchtlinge auf der Flucht und die ersten Monate in „Sicherheit“, die die Flüchtlinge nach der langen Flucht auch nicht wirklich genießen könnten, da die Unsicherheit, wie das Leben weitergeht erst mal leider bleibe. Die sehr nachhaltigen Erfahrungen durch den Besuch wurde durch Plakate gesichert und am Dienstag in der Präsentation sah man einige intensive Diskussionen unter den Schülern, die interessiert den Berichten der Schülerinnen und Schülern aus dieser Projektgruppe folgten.
Dazu passt gut die Arbeit der siebten Projektgruppe „Flüchtlinge Willkommen! Und jetzt“, die sich mit der viel gerühmten Willkommenskultur beschäftigte und nicht nur die Rolle der Medien dabei kritisch analysierte, sondern sich intensiv mit der Frage auseinandersetzte, ob und wie die Integrationsarbeit gelingen könne. Die rechtlichen Vorgaben, die unterschiedlichen Meinungsbilder der Gesellschaft und auch die Sichtweisen der europäischen Partner wurden dabei hinterfragt und für die Mitschülerinnen und Mitschüler auf Plakaten gesichert.
Die achte Gruppe ging noch einen Schritt weiter und wollte nicht nur die Einstellung der Klassenkameraden zur Zukunft der EU herausfinden, sondern ging gleich der Einstellung der Iserlohner Bürgerinnen und Bürger auf den Grund. So wurde ein Fragebogen mit kritischen Fragen erarbeitet und gleich in der Innenstadt getestet. Die Auswertung der Ergebnisse wurde nicht nur auf Plakaten, sondern auch in einer Präsentation für die Mitschülerinnen und Mitschüler gesichert. So viel sei schon gesagt, noch steht es nicht allzu schlecht um die EU.
Am Dienstag wurden in der fünften und sechsten Stunde die Ergebnisse in einem Museumsgang präsentiert und diskutiert. Viele neue Erkenntnisse über Europa aber auch über die zukünftigen Stufenkameraden konnten erreicht werden und so stellte sich der Europatag als willkommende Abwechslung vom Schulalltag und als sinnvoller Beitrag zur Demokratieerziehung dar.
Die Ergebnisse des Europatages können noch bis zum Ende der Schulwoche in der Pausenhalle entdeckt werden. Alle Schülerinnen und Schüler, alle Lehrerinnen und Lehrer und alle Eltern sind herzlich eingeladen sich zu informieren und auf den Stellwänden zur Zukunft Europas mitzudiskutieren.
Um einen kleinen Vorgeschmack zu geben, haben wir hier noch den Beitrag der sechsten Projektgruppe für euch und Sie – ein Video zur Geschichte der EU.
Diese Gruppe hat bereits existierende Erklärvideos auf YouTube bewertet und es sich nicht nehmen lassen, selbst einen tollen Beitrag zu erstellen.
Die Projektgruppe 7